Boden Gartenwissen

Unser Boden

Der Boden ist die Basis für das Gärtnerglück, mit ihm steht und fällt der gärtnerische Erfolg. Das Problem ist mit erst mit meinem neuen Garten bewusst geworden. Mein alter Garten war ein Paradies in dem praktisch alles wuchs. Doch gerade durch "schlechte" Böden lernt man am meisten.

Welche Eigenschaften eines Bodens sind wichtig, damit eine Pflanze gedeiht?

Grob gesagt kann man einen Boden klassifizieren durch
  • Struktur (Sand/Lehm-Anteil)
  • Nährstoffgehalt
  • Humusanteil
  • pH-Wert (saurer/alkalischer Boden)
Es gibt drei Kategorien für die Struktur des Bodens: Lehmboden, Sandboden oder Lehm-Sand-Boden. Aber: Lehm/Sand beschreiben nur grob, was es mit dem Boden auf sich hat. Wichtig ist beispielsweise auch der Humusgehalt. Sandboden hat eher einen hohen Humusanteil, aber von schlechter Qualität, also mit wenig Nährstoffen, während Lehmboden einen geringeren Humusanteil hat und satt an Nährstoffen ist (Quelle). Das Bodenfachzentrum empfiehlt einen Humusgehalt von 1,5-2% für Sandböden und 2,5-4,2% für Lehmböden.

Woher weiß ich welchen Boden ich habe?

Um die Struktur des Bodens zu bestimmen gibt es mehrere Hinweise und Methoden: Regenwurmhäufchen, die "Wurstprobe" und das Gefühl beim Umgraben des Bodens sind nur einige davon. Weitere Hinweise sind wenn man auch im Sommer kaum gießen muss, denn Lehm speichert Wasser sehr gut.


Oben: Regenwurmhäufchen in Rasen und Beeten sind ein guter Hinweis auf einen eher lehmigen Boden. Denn lehmiger Boden ist oft verdichtet und wenig locker. Dadurch kommen die Regenwürmer zu besonders nassen Zeiten an die Oberfläche und bilden kleine Häufchen. Mir ist das in unserem Garten tatsächlich erst im Januar aufgefallen.


Oben: Die Wurstprobe ist eine der gängigsten Methoden um den Boden zu bestimmen. Dazu nimmt man ein wenig Erde in die Hand und formt eine Kugel. Lässt sich diese dann leicht zu einer Wurst rollen und die Erde fühlt sich klebrig an, dann hat man einen Lehmboden. Ist die Oberfläche eher glatt hat man einen Lehm-Sand-Boden. Hat man einen Sandboden so lässt sich keine Wurst formen und die Erde ist eher krümelig.


Oben: Wenn sich beim Umgraben des Bodens Schollen bilden und die Bearbeitung schwer fällt hat man einen eher lehmigen Boden. Sandböden hingegen haben eine lockere, luftige Struktur und lassen sich leichter bearbeiten.

Humus ist tiefschwarz, daher kann man den Anteil in etwa an der Farbe des Bodens erkennen. Für die Besitmmung des Nährstoffgehalts benötigt man eine Bodenanalyse. Generell haben aber schwere Lehmböden oft einen höheren Nährstoffanteil.


Oben: Um den pH-Wert zu bestimmen findet man in beinahe jedem Gartencenter einen Bodentest. Dabei ist es empfehlenswer an mehreren Stellen des Gartens Proben zu nehmen. Doch es gibt noch zahlreiche weitere Indikatoren: Hortensien sind ein guter Indikator. Rosablühende Hortensien beginnen ab einem pH-Wert von unter 5,5 an sich blau zu färben und nehmen ab einem Wert von 5 einen intensiven Blauton an. Dies ist jedoch auch sortenabhängig. Fichtennadeln brauchen lange um abgebaut zu werden, daher entsteht bei der Verrotung of Säure, sodass unter Fichten oft ein niedriger pH-Wert herrscht - der Grund wieso meine Hortensien blau sind.

Bodenverbesserung 

Wenn man nun einen anderen Boden haben möchte, kann man seinen Boden "verbessern", wobei man vielleicht eher "anpassen" sagen sollte - denn besser oder schlechter ist kein Boden wirklich sondern lediglich anders. Aber wenn man sich mit seinem Lehmboden beim ackern einen Bandscheibenvorfall einfängt oder der Sandboden so trocken ist dass selbst ein Kaktus dort verdorren würde, dann muss natürlich schon gehandelt werden.

Lehmboden lässt sich gut auflockern indem Sand eingearbeitet wird. Außerdem  kann Gründüngung helfen: Pflanzen mit dicken Pfahlwurzeln bohren sich durch den Boden und lockern diesen auf. Leguminosen leben in einer Symbiose mit Knöllchenbakterien, die die Erde mit Stickstoff anreichern. In den Sandboden dagegen kann Kompost eingearbeitet werden. Dies erhöhrt auch den Humusanteil und die Nährstoffe. Ein zu saurer Boden kann gekalkt werden, während ein sehr alkalischer Boden mit Rindenmulch, Fichtennadeln oder Rhodedendronerde bearbeitet werden kann.

Die Alternative: Die richtige Pflanze für den richtigen Standpunkt

Für jeden Boden gibt es Pflanzen, die sich auf diesen spezialisiert haben - und die ihn lieben werden, auch ohne Verbesserung.


Oben: Echinacea und Katzenminze (Fotos von Plenuska über Wikimedia Commons)


Sandboden: Besonders Kräuter und mediterrane Stauden. Da Sandboden nur schlecht Wasser speichert, kommen besonders trockenheitsresistente Pflanzen in Frage und davon gibt es eine ganze Liste, z.B. in meinem Lieblingsnachschlagewerk. Ein Präriegarten und Kräutergarten lässt sich hier gut anlegen. Und besonders in letzter Zeit kann man viele moderne Gärten mit Bepflanzungen sehen, die gut für Sandböden sind. Der Sandboden ist eben gerade Trend ;) Blaue Katzenminze, Lavendel, Oregano, Riesen-Federgras, Salbei, Echinacea ... sie alle fühlen sich dort wohl und die meisten von ihnen locken Bienen und Schmetterlinge an und duften herrlich.

Lehm-Sandboden: Eigentlich ein optimaler Boden, da der Lehm dafür sorgt, dass Wasser gespeichert wird, während der Sand für die Durchlüftung, leichte Bearbeitung und freinkrümelige Struktur des Bodens sorgt. Viele Pflanzen, die auf Sand- oder Lehmböden spezialisiert sind, wachsen auch hier, sodas sich auf dem Boden praktisch alles kultivieren lässt.


Oben: Magnolie (Foto von Jean Tosti über Wikimedia Commons) und Pfingsrose 'Qilin-Maru' (Foto von Yoko Nekonomania über Wikimedia Commons)

Lehmboden: Und nun kommen wir zu meinem Sepzialisten. Astern und Akelei wachsen sehr gut auf Lehmböden (auch aus eigener Erfahrung), Lupinen wird das auch hinterhergesagt - aber von denen habe ich ja schon erzählt. Kerzenknöterich, Kaukassusvergissmeinnicht und Pfingstrosen lieben den Lehmboden. Zu den lehmliebenden Bäumen gehören Magnolien. Eine ausgiebige Liste gibt es hier.


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