Gartenrundgang Winter

Ein Besuch in den winterlichen Kensington Gardens

Als Gärtnerin war ich zuerst enttäuscht, dass mein Londonbesuch ausgerechnet auf den Dezember fallen sollte - doch dabei habe ich einiges unterschätzt. Die Engländer - die Gärtner schlechthin! - wissen nämlich ganz genau wie man einen Garten gestaltet, sodass er auch im Winter wunderbar aussieht und in London herrschen wie in so vielen Großstädten ganz andere Temperaturen.




In den Sunken Gardens herrschen sogar noch mildere Temperaturen. Diese wurde direkt vor dem Kensington Palace angelegt und abgesenkt. Ein schützender, berkankter Gang umgibt den Garten, sodass auch winterliche Windböen keine Chance haben. Hier wachsen Palmen und es blühen sogar einige Pflanzen.



Jetzt im Winter war es zwar leicht durch die Bögengänge durchzusehen, doch im Sommer bieten diese an bestimmten Punkten einen Ausblick, etwa auf den Teich in der Mitte oder den Weg zum Haupteingang des Palastes. Die Bögen sind zusätzlich mit Rosen berankt - im Sommer muss das ein traumhaftes Bild ergeben.



Vor dem Kensington Palace wurden die für England typischen Borders angelegt. Die verblühten Blütenstände bilden im Winter einen tollen Schmuck. Die Engländer nennen ihre Borders übrigens "herbeacous borders". Sie wurden das erste Mal in der viktorianischen Ära populär. Getrude Jekyll, gab den Borders einen neuen Aufschwung, indem sie den britischen Cottage Garten modern machte.




Entfernt man sich weiter vom Palast, gehen die Blumenbeete langsam in eine Parklandschaft über. Der Park sieht zwar sehr natürlich aus doch im Herbst und Frühling werden die Bäume hier ordentlich beschnitten. Besonders gerne werden die vertikalen Triebe abgeschnitten, sodass der Baum schirmartig wächst. Einer der Bäume war bereits am blühen. Ich vermute, dass es eine Kirsche ist.




Ein Stück weiter kommt man dann zu den "flower borders". Das ist ein langer Weg der rechts und links von Blumen gesäumt ist. Und ja auch hier: Blüten im Dezember! Ich tippe auf eine Art Glockenblume. Zudem ist der Weg gesäumt von Eichhörnchen. Die Engländer mögen allerdings diese grauen Eichhörnchen nicht, da sie im Ruf stehen die einheimischen roten Eichhörnchen auszulöschen. Die grauen Eichhörnchen wurden 1876 von Nordamerika nach England gebracht, als Dekoration für die Parkanlagen einiger Herrenhäuser. Tatsächlich verdrängen sie die roten Eichhörnchen nicht, sie sind nur sehr viel anpassungsfähiger und überhaupt nicht scheu. Man kann sie ohne Probleme streicheln und sie laufen gerne auf dem Boden - im Gegensatz zu ihren roten Artgenossen. Weniger Bäume und mehr Städte haben dafür gesorgt, dass diese nur noch selten anzutreffen sind.



Am Ende kamen wir noch zu einer Brücke und einem Fluss der in einen See floss. In dem schwimmen die Londoner gerne, auch im Dezember und bei Minusgraden. Ich wüsste nur zu gerne welche Blume da so schön über das Wasser ragt!

You Might Also Like

0 Kommentare

Popular Posts

Flickr Images

Kontaktformular